Mikroplastik in Kosmetikprodukten
Was genau ist das eigentlich und in welchen Produkten kommen diese kleinen Kunststoffteilchen häufig vor?
von Beate Werthschulte (Kommentare: 0) , Foto: ©t4nkyong - stock.adobe.com
Und auch wenn die festen, kleiner als fünf Millimeter großen Kunststoffteilchen, die man als Mikroplastikpartikel häufig in kosmetischen Produkten findet, nur einen kleinen Teil zu dieser Verschmutzung beitragen, hält das Umweltbundesamt sie für verzichtbar und fordert ein EU-weites Verbot. In Schweden beispielsweise ist am 1. Juli ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetika in Kraft getreten, weitere Länder planen, diesem Beispiel zu folgen. Bei uns in Deutschland setzt man auf den freiwilligen Verzicht der Kosmetikhersteller, von denen viele auch inzwischen auf andere Inhaltsstoffe umgestiegen sind. Bis zum Jahr 2020 wollen die Mitglieder des europäischen Kosmetik-Verbands Cosmetics Europe (CE) auf die Verwendung von Mikroplastik in ihren Produkten verzichten.
Warum und in welchen Produkten wird nun Mikroplastik überhaupt eingesetzt?
Besonders häufig findest du die kleinen Partikel in Reinigungsprodukten, etwa in Duschgels oder Peelings, weil sie dafür sorgen sollen, abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen. Zudem werden sie in manchen Produkten, etwa auch in Sonnenschutzmitteln, eingesetzt, um deren Viskosität zu beeinflussen, sie also mehr oder weniger flüssig oder cremiger zu machen – sie sorgen somit nach dem Eincremen für ein angenehmes Gefühl auf der Haut.
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Wie kannst du Mikroplastik in kosmetischen Produkten erkennen?
Für uns Endverbraucher ist es gar nicht so leicht herauszufinden, ob die von uns benutzten Produkte nun Mikroplastik enthalten oder nicht, denn die kleinen Teilchen finden sich in der Inhaltsstoffliste unter vielen verschiedenen Namen. Liest du dort beispielsweise Polyethylene oder PE, weißt du, dass Mikroplastik enthalten ist. Aber auch bei Bezeichnungen wie Polypropylene (PP), Polyacrylate (PA) oder Polyamide (PA, Nylon) – um nur einige wenige zu nennen – handelt es sich um synthetisch hergestellte Plastikteilchen. Wenn du keine Kosmetikprodukte mehr verwenden möchtest, die Mikroplastik enthalten, kannst du dir auf der Internetseite des BUND einen „Einkaufsratgeber Mikroplastik“ herunterladen – diese Liste gibt dir Auskunft darüber, in welchen Produkten sich Mikroplastik befindet. Sie wird vom BUND regelmäßig aktualisiert.
Welche Alternativen gibt es?
Eine gute Alternative sind zertifizierte Naturkosmetikprodukte, denn sie enthalten garantiert keine Mikroplastikpartikel, sondern setzen auf natürliche Stoffe. So können beispielsweise, um bei Reinigungsprodukten den gewünschten Peeling-Effekt zu erreichen, sehr gut Kieselerde, Salze, Mais oder geriebene Nussschalen verwendet werden. Für echte Naturkosmetik gibt es einige Gütesiegel, an denen du dich orientieren kannst, unter anderem NaTrue, BDIH Kontrollierte Naturkosmetik oder Ecocert Biokosmetik. Und wenn du ganz sicher sein willst, welche Inhaltsstoffe sich in deinen Kosmetikprodukten befinden, dann stellst du sie einfach selbst her – auf vielen Internetseiten findest du Anregungen, so etwa bei Utopia
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