Die neu entdeckte Lust am Gärtnern
Entspannung, Bewegung und gesunde Ernährung
von Fiona Amann (Kommentare: 1) , Foto: Pexels
Mein Garten ist meine grüne Wohlfühl-Oase
Im Sprichwort „Der Garten will jeden Tag seinen Meister sehen“ steckt viel Wahrheit, aber wer meint, das sei alles mit ach so viel Arbeit verbunden, bestiehlt sich selbst um die Freude am Gärtnern. Du backst ja auch keinen Kuchen und lamentierst dann lauthals in der Küche, dass Backen mit „Arbeit“ verbunden ist – und mit schrecklich viel Spül. So ist das auch mit dem Gärtnern. Die Tätigkeit draußen an der frischen Luft tut mir gut und macht mir riesigen Spaß. Ein üppig blühender und fruchtender Garten ist Motivation und zusätzlicher Lohn für Fleiß, kreativ gestaltete Pflanzpläne und die laufende Pflege. Egal wie anstrengend gärtnern manchmal auch sein kann: Die Natur selbst spornt mich regelmäßig aufs Neue an und inspiriert mich für die spätere Arbeit. Einen schöneren Ausgleich für viele Stunden Schreibtischarbeit als mein geliebter Garten, gibt es für mich nicht.
Wer Lust auf schöne Pflanzen hat, braucht Ideen – kein großes Budget
Dein Garten blüht immer so schön, loben Spaziergänger am Gartenzaun und geben gleichzeitig zu, dass sie selbst auch dieses Jahr nicht auf den Gedanken gekommen sind, im Herbst ein paar Blumenzwiebeln zu setzen, auf dass der Frühling möglichst lange farbenprächtig blüht. Und geht es um den Sommerflor, beschränken sie sich auf zwei bunt bepflanzte Blumenkästen vor der Tür. Wenn dann ab August im Garten, neben der obligatorischen Thuja tote Hose herrscht, ist mit der Gartenplanung gründlich was danebengegangen.
Warum nur so bescheiden? Jeder Garten hat das Zeug zum Paradies und es liegt ganz bei dir, was darin wächst. Sicher, auch Pflanzen können ins Geld gehen – aber zumindest ein paar Samentüten sind doch wohl immer drin. Zusätzlich laden viele Vereine im Herbst und Frühling zum Tauschen von Ablegern und Sämlingen ein. So bekommst du deine Beete im Handumdrehen voll auch ohne dafür viel Geld auszugeben.
Gesunde Ernährung fängt im eigenen Garten an – oder im Balkonkasten.
Niemand muss heute noch mühsam ein Tagwerk Acker bestellen, um im Sommer laufend frisches Gemüse, Obst und zahlreiche Kräuter zu ernten. Klein bleibendes Topfgemüse kommt mit kleinsten Verhältnissen aus und liefert gerade so viel Gemüse, das es für ein bis zwei Mahlzeiten reicht – das aber verteilt über den ganzen Sommer. Grüne Buschbohnen wachsen sogar zusammen mit Gehölzen im Pflanzkübel. Mitte Mai werden die Bohnen in Horsten in die Erde gelegt und bereits ein paar Tage später erscheinen bereits die jungen Pflanzen. Jetzt nur noch regelmäßig gießen und ab Juli ernte ich laufend frische grüne Böhnchen.
Grandios sind auch Snack-Gürkchen. Du kennst die kleinen Gurken, die meist zu dritt für stolze 1,80 € über die Ladentheke gehen. Vier Gurkenpflanzen wachsen jedes Jahr auf meiner Terrasse – jeweils in einem 10-Liter-Blumentopf mit Bambusstab und liefern mir den ganzen Sommer über frische Snack-Gürkchen satt. Kommt der kleine Hunger zwischendurch, schneid ich mir ein Gürkchen ab und genieße es, so wie es ist, nur mit etwas Salz. So gut wie keine Kalorien aber jede Menge Geschmack.
Passend dazu pflege ich gleich nebenan Kirschtomaten im Blumentopf. Freilandtomaten gelten ja zu Recht als Delikatesse, sind aber auch empfindlich. Nicht so die neuen Züchtungen für Balkonkästen. Ein überdachter warmer, sonniger Terrassenplatz, gute Erde, eine Spur Tomatendünger zur rechten Zeit und die Ernte wird phänomenal. Letztes Jahr warfen nur drei Pflanzen so viele Kirschtomaten ab, dass ein gehöriger Überschuss im Dörrautomaten trocknen konnte. Lecker!
Die Liste meiner persönlichen Genuss-Favoriten aus dem eigenen Garten ergänze ich gerne mit Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren in Topfkultur. Der große Vorteil: Die Beeren wachsen genau in der Erde und zu den Bedingungen, die sie zum gesunden Wachsen brauchen und brauchen dafür kaum Platz. Das ist wichtig, wenn der Garten winzig und zudem noch in Hanglage ist. Doch für ein gutes Dutzend Drei-Liter-Blumentöpfe mit Erdbeerpflanzen genügt bereits der schmale Schotterstreifen entlang des Hauses.
So bleibt der Garten Vergnügen
Bleibt die Frage, ob Blumen, Gemüse und Beeren im Garten manchmal doch in Arbeit ausarten? Aber nein. Ganz im Gegenteil. Jeder Erfolg im Garten spornt mich zu neuen Experimenten an. Neue Pflanzen kennenzulernen oder bis dahin unbekanntes Saatgut auszuprobieren, ist immer wieder faszinierend. Ich schaue dem Leben selbst beim Wachsen und Gedeihen zu und finde das wunderbar.
Warum das Gärtnern an der frischen Luft auch hilft gesundes Vitamin D zu produzieren, liest du im Beitrag Sonne tanken von Claudia Dechamps.
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Kommentare
Kommentar von Sonja |
Snack-Gürkchen im Blumentopf habe ich noch nie gesehen - muss ich unbedingt ausprobieren. Danke für den Tipp!