Probleme mit der Bauchspeicheldrüse
meine Gesundheit

Warum du deiner Bauchspeicheldrüse mehr Beachtung schenken solltest

Gute Verdauung ist keine Selbstverständlichkeit

von Helmut Achatz (Kommentare: 0) , Foto: ©pathdoc - stock.adobe.com

Was wären wir ohne Bauchspeicheldrüse? Sie ist eines der wichtigsten Verdauungsorgane. Ohne sie, könnten wir alles, was wir essen und trinken, nicht aufschließen. Was hat sie mit Diabetes und unserem Gewicht zu tun? Wie wir ihr helfen können – und damit auch uns.

Da liegt sie – zwischen Leber, Milz und Zwölffingerdarm und wird dann auch noch teilweise vom Magen verdeckt. Sie wiegt gerade einmal zwischen 60 und 100 Gramm, ist von 15 bis 20 Zentimeter lang und drei Zentimeter dick. Dabei ist dieses Verdauungsorgan ungemein wichtig für unser Befinden, denn ohne Bauchspeicheldrüse könnten wir die Nahrung nicht verdauen. Sie käme im Darm zwar an, der wüsste aber ohne die Verdauungssäfte der Bauchspeicheldrüse, die übrigens auf Altgriechisch Pankreas heißt, nichts mit der Nahrung anzufangen.

Insulin und Glukagon – zwei Gegenspieler

Sie hat allerdings noch eine zweite Funktion, sie produziert für dich die Hormone Insulin und Glukagon, die deinen Blutzuckerspiegel regulieren. Und wie alle ihr ähnlichen Drüsen, speist sie Hormone direkt ins Blut, wofür Mediziner den Begriff „endokrin“ geprägt haben. Dieses Organ vereint zwei Gegenspieler: die Alpha-Zellen, die knapp ein Drittel der Bauchspeicheldrüse ausmachen und die Beta-Zellen. Die Alpha-Zellen produzieren Glukagon, die Beta-Zellen Insulin.

Ach ja, und dann enthält die Pankreas noch Delta-Zellen, die die Botenstoffe Somatostatin und Ghrelin produzieren. Somatostatin ist zuständig für die Bildung des Wachstumshormons Somatotropin in der Hirnanhangsdrüse sowie die Peristaltik (Darmbewegung). Ferner hemmt Somatostatin die Säureproduktion des Magens. Ghrelin ist verantwortlich für unser Hunger- und Sättigungsgefühl und letztlich auch für das Wachstum.

Bauchspeicheldrüse als Stellwerk wichtiger Hormone

Ganz schön komplex dieses kleine Organ, eine inselartige Ansammlung hormonbildender Zellen. Die Mediziner reden gern von Langerhans’sche Inseln. Paul Langerhans hat die Bauchspeicheldrüse schon 1869 genau untersucht.
Wofür brauchen wir die Botenstoff Glukagon und Insulin? Das Glukagon, sprich das Hormon aus den Alpha-Zellen, lässt den Gehalt an Zucker, genauer gesagt an Glukose, im Blut ansteigen. Insulin wiederum wirkt dem entgegen und lässt den Zucker absinken. Die Bauchspeicheldrüse ist sozusagen das Stellwerk für die beide Hormone, denn sie produziert sie nicht nur, sondern misst auch ständig den Blutzuckerspiegel, der idealerweise nüchtern – nach etwa acht Stunden ohne Nahrung – zwischen 80 und 100 Milligramm pro 100 Milliliter Blut. Wer gerade gegessen hat, dessen Blutzuckerspiegel steigt, allerdings sollte er nicht über 140 Milligramm pro 100 Milliliter Blut liegen. Bei gesunden Menschen kümmert sich die Bauchspeicheldrüse darum, dass vermehrt eines der beiden Hormone Insulin oder Glukagon ausgeschüttet wird, je nach dem, was gebraucht wird.

Für die Energie braucht’s die Bauchspeicheldrüse

Es wird so viel über Insulin gesprochen, dabei ist Glukagon genauso wichtig. Denn das Hormon ist dafür ausschlaggebend, dass du bei Energiebedarf auch den nötigen Brennstoff hast. Glukagon hilft dir, auf die Reserven zuzugreifen, die du im Moment benötigst, wodurch der Blutzuckerspiegel steigt. Glukagon ist da ziemlich effizient, an Reserven heranzukommen und kann notfalls auch dafür sorgen, dass Glukose aus den Produkten des Proteinabbaus und des Muskelstoffwechsels neu gebildet wird. Wenn natürlich alle Reserven erschöpft sind, hat auch Glukagon sein Spiel verloren. Rennradfahrer mit einem Kalorienverbrauch von bis zu 10 000 Kalorien pro Tag – wie bei der Tour de France – bekommen einen „Hungerast“, wie das unter Profis heißt, einen Blackout wegen aufgezehrter Reserven.

Was hat die Bauchspeicheldrüse mit Diabetes zu tun?

Liegt dein Blutzuckerspiegel auf Dauer über dem Normalfall (80-100 ml/ 100 ml Blut), reden Mediziner von Diabetes mellitus oder der Zuckerkrankheit. Warum ist das alles andere als harmlos? Die Gefäßwände verkrusten, um es mal bildlich zu beschreiben, mit komplexen Zucker-Protein-Gebilden, die sich dort einlagern. Die Gefäßwände können sich nicht mehr richtig erneuern; die Durchblutung vieler Organe leidet darunter. Das betrifft beispielsweise das Auge sowie die Nieren. Unternimmst du nichts, kann dir passieren, dass Gewebe abstirbt. Das betrifft Füße und Beine.

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Hat deine Bauchspeicheldrüse Probleme?

Wie aber erkennst du, dass deine Bauchspeicheldrüse Probleme hat? Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) spürst du plötzlich starke Schmerzen im Oberbauch. Sie strahlen gürtelförmig um den Körper aus und werden von Übelkeit, Erbrechen und Blähungen begleitet. Druck auf den Bauch verursacht Schmerzen. Auslöser einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung sind laut „Bild der Wissenschaft“ häufig Gallensteine, „die in der Vater’schen Papille des Zwölffingerdarms steckenbleiben und so nicht nur den Abfluss der Galle, sondern auch die Einleitung des Pankreassafts in den Darm blockieren“. Das führt teilweise zu Gelbsucht – Kennzeichen ist dunkler Urin, verfärbter Stuhl und Gelbfärbung der Haut.

Weniger Alkohol ist besser

Viel häufiger als die akute Bauchspeicheldrüsenentzündung ist die chronische Pankreatitis. Auslöser ist laut „Bild der Wissenschaft“ übermäßiger Alkoholkonsum. Wenn dann noch fettes Essen und Bewegungsmangel dazu kommen, spielt das Organ nicht mehr mit. Wenn du es mit dem Alkoholgenuss übertreibst, spürst du irgendwann ein Drücken im Oberbauch, vor allem nach schwerem Essen plus Alkohol. Da hat die Funktionsschwäche der Bauchspeicheldrüse meist schon angefangen. Sie äußert sich durch Blähungen und einem Völlegefühl, begleitet von Durchfällen. Bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung hilft auf Dauer nur eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung und am besten ohne Alkohol.

Entlastung der Bauchspeicheldrüse

Apropos Bewegung, wenn du Probleme mit zu hohen Blutzuckerwerten hast, weil deine Mess- und Regelstation nicht richtig funktioniert, dann hilf ihr doch. Wie? Mit Bewegung und Gewichtsreduktion, am besten beides in Kombination. In jüngster Zeit tritt das sogenannte Intervallfasten immer stärker in den Vordergrund. Der Fernseh-Mediziner Eckart von Hirschhausen beispielsweise spricht sich dafür aus. Mittlerweile probieren deswegen immer mehr Diabetiker diesen Ansatz aus – mit Erfolg. Der Diabetologe Matthias Riedl aus Hamburg empfiehlt, weniger Kohlehydrate zu essen, um Gewicht und Blutzuckerspiegel in den Griff zu bekommen. Das entlastet die Bauchspeicheldrüse, die nicht immer auf Hochdruck arbeiten muss. Vor allem das ständige „Snacking“ sei Gift für die Bauchspeicheldrüse – damit auch für Gesundheit und Gewicht. Er empfiehlt dir, Pausen einzulegen zwischen den Mahlzeiten. Da bietet sich beispielsweise das 5:2-Intervallfasten an: An fünf Tagen normal essen, an zwei Tagen fasten. Alternative ist das 16:8-Intervallfasten: pro Tag nur während acht Stunden essen und 16 Stunden fasten. Das heißt, auf die Schokolade und das Eis zwischendurch zu verzichten.

Das kannst du noch für deine Bauchspeicheldrüse tun:

  • Bewegung: Bewegung ist das A&O, denn Bewegung hält den Darm fit, was sich auch auf dein Verdauungsorgan auswirkt. Schon ein halbstündiger Spaziergang wirkt Wunder. Du verbrennst Fett und baust Muskeln auf.
  • Bewusst kochen: Gerichte mit Gemüse, Nüssen, Fisch und Fleisch empfehlen sich besonders. Passende Rezepte dazu findest du in Riedls Diabetes-Kochbuch „Genussvoll den Blutzucker im Griff“. Zucker und Frittiertes klammert Riedl weitgehend aus.
  • Entzündungshemmer: Auch Ingwer sollte in deiner Küchen nicht fehlen, denn Ingwer wirkt nachweislich entzündungshemmend und liefert wichtige Antioxidantien.
  • Entgiften: Grünem Tee wird eine entgiftende Wirkung nachgesagt. Manche schwören auf Zitronenwasser, aber das ist nicht jedermanns Geschmack. Salbei und Rosmarin wird ebenfalls eine entgiftende Wirkung zugesprochen – am besten als Tee trinken.
  • Viel Trinken: Das hilft nicht nur der Niere, sondern auch der Bauspeicheldrüse, die ja täglich eineinhalb Liter Pankreassaft produzieren muss.

Na dann, einmal weniger „Prost“ sagen und dafür häufiger Tee trinken. Die Bauchspeicheldrüse wird es dir danken.

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Helmut Achatz

"Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an …", nein falsch. Die Basis für ein gesundes und langes Leben fängt schon früher an - und genau das ist das Anliegen des frühen Ruheständlers Helmut Achatz, der so gar nicht ruhig sein will. Der Journalist beschäftigt sich in seinen Beiträgen mit genau diesen Themen und zeigt Wege für ein besseres Verständnis für Gesundheit und Medizin auf.

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