Kleine grüne Kraftwerke fürs Zuhause
Die richtigen Zimmerpflanzen für Wohn- und Schlafräume
von Claudia Dechamps (Kommentare: 0) , Foto: ©FollowTheFlow - stock.adobe.com
Es waren Forscher der Raumfahrtbehörde NASA, die sich gründlich damit auseinandergesetzt haben, welche Pflanzen für gute Luft in geschlossenen Räumen sorgen. Viele von diesen Gewächsen kommen dir sicher sehr bekannt vor. In zahllosen Großraumbüros und Behörden hast du sie bestimmt schon gesehen und jetzt weißt du auch, warum sie dort Kultstatus haben. Sie sind gesund für die Raumluft und punkten mit absoluter Genügsamkeit. Sie brauchen kaum Wasser und wenig Pflege, selbst eine komplette Belegschaft ohne einen einzigen grünen Daumen kann ihnen nichts anhaben.
Die Schwiegermutterzunge muss man mögen
Der King in Sachen Robustheit und Lufterfrischung ist der Bogenhanf. Man muss ihn mögen. Schwiegermutterzunge wird er auch genannt. In vielen Büroräumen ist er Dauergast. Inzwischen hat er aber auch in manchen stylischen Lofts seinen Platz gefunden. In einem modernen Übertopf kommen die harten aufrechten Blätter mit gelbem Rand dann auch gar nicht so spießig daher. Ebenfalls eine Starrolle unter den Zimmerpflanzen nimmt die Grünlilie ein. Sie besitzt lange, schmale Blätter, außen hellgrün, mit einem gelblich-weißen Streifen in der Mitte, der sich über die gesamte Blattlänge zieht. Sie ist ebenfalls unglaublich anspruchslos und lässt sich über immer neue Ableger vermehren.
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Grünlilie – Meisterin der Luftreinigung
Wenn man das will – denn leider ist die Grünlilie eine typische Büropflanze. In mehr oder weniger gutem Allgemeinzustand sieht man sie aus Ampeln und Töpfen in Verwaltungen und Ämtern hängen. Weil man bei ihrem Anblick unwillkürlich an Arbeit und Schreibtisch denkt, hat keiner so wirklich Lust, sie daheim im Wohnzimmer aufzustellen. Das ist eigentlich schade, denn die Grünlilie ist nicht nur äußerst pflegeleicht. Sie ist außerdem eine Meisterin der Luftreinigung. Sie kann Gerüche und Rauch absorbieren und soll sogar laut NASA Formaldehyd aus der Luft beseitigen können.
Das Einblatt ist ein idealer WG-Partner
Ein sehr hübscher, grüner WG-Partner ist das Einblatt. Anders als sein Name sagt, hat er sehr viele dunkelgrüne, länglich-ovale Blätter. Schön sind seine weißen Blüten, die ein wenig an Callas erinnern. Das heißt, die eigentliche Blüte ist ein langstieliger Kolben, der von einem auffälligen weißen Hochblatt umgeben ist. Zu bestimmten Tageszeiten verströmen die Blüten einen angenehmen vanilleähnlichen Duft. Das Einblatt oder Spathiphyllum hat gern einen feuchten Wurzelballen, kommt aber gut mit wenig Licht aus. Ansonsten ist es sehr robust und pflegeleicht, allerdings sollte man beachten, dass es wie alle Pflanzen aus der Familie der Aronstabgewächse giftig ist – was aber nur bedeutet, dass man nicht auf den Blättern herumkauen soll.
Auch eine schöne Zimmerpflanze mit interessanten Blüten ist die Bergpalme (Chamaedorea elegans, Mexikanische Bergpalme). Sie mag es hell bis halbschattig und wandert im Sommer sogar gern auf den Balkon, allerdings auf einen Schattenplatz. Sie braucht nicht viel Pflege, möchte aber regelmäßig gegossen und feucht gehalten werden. Die Bergpalme ist eine der wenigen Palmen, die schon als kleine Pflanze blühen kann. Vom Frühling bis zum Herbst trägt sie dann 15 bis 30 Zentimeter lange einfache oder verzweigte Rispen mit kleinen Blüten, die an Mimosen erinnern. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen, beide können blühen, aber nur die Blüten der weiblichen Pflanzen duften auch.
Nachtarbeiter für das Schlafzimmer
Die meisten Pflanzen wandeln während des Tages Kohlendioxid in Sauerstoff um, sie brauchen für diesen Vorgang Sonnenlicht. Es gibt aber auch Zimmerpflanzen, die nachts arbeiten. Sie stammen aus heißen Ländern, wo sie sich tagsüber mit dicken Blattstrukturen und geschlossenen Spaltöffnungen davor schützen, zu viel Wasser zu verlieren. Dafür drehen diese CAM-Pflanzen (Crassulacean Acid Metabolism /Crassulaceen-Säurestoffwechsel) nachts dann richtig auf und binden Kohlendioxid. CAM-Pflanzen, die man sich ins Schlafzimmer stellen kann, sind beispielsweise der schon erwähnte Bogenhanf, Orchideen oder die Aloe Vera.
Die Aloe Vera zählt zu den uralten Naturheilmitteln. Das Blattmark enthält Vitamine, Enzyme und Mineralstoffe, Aminosäuren, ätherische Öle sowie die schmerzstillende Salicylsäure. Es wird sehr schnell von der Haut aufgenommen, kühlt und heilt. Aloe Vera sorgt nicht nur für gute Luft im Schlafzimmer, das Gel aus ihren aufgeschnittenen Blättern könnte man sogar für die Haut verwenden.
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