Fit durch den Winter mit regionalen Superfoods
Es müssen keine teuren Exoten sein
von Christian Zehenter (Kommentare: 0) , Foto: Pexels
Superfoods sind in den letzten Jahren zu einem Megatrend geworden. Selbst in Supermärkten kann man heute Exotisches wie Acai- und Aronia-Beeren oder Matcha (feingemahlener Grüntee) kaufen. Doch müssen es denn Lebensmittel aus fernen Ländern sein? Ernährungswissenschaftler sagen ganz klar: Nein! Denn gerade die Importnahrungsmittel fallen bei Lebensmittelkontrollen oft durch, da sich darin immer wieder überhöhte Mengen etwa an Mineralöl oder Pestiziden finden. Auch die CO2-Bilanz fällt nach dem langen Transport durchwachsen aus. Daher empfehlen Verbraucherzentralen, auf heimische Lebensmittel zu setzen. Sie bieten ebenso wertvolle Inhaltsstoffe, kürzere Transportwege und sind weniger schadstoffbelastet.
Kürbis – vom Kriegsgemüse zum Superfood
Auf Märkten fällt zu dieser Jahreszeit gleich der leuchtend orange Kürbis ins Auge – früher Notnahrung, heute Trendfrucht. Denn sein hoher Gehalt an Beta-Carotin ist gut für Augen, Haut und Schleimhäute. Obendrein enthält er zahlreiche Mineralstoffe wie Kalium und Eisen, aber auch jede Menge sättigende Ballaststoffe – bei nur 25 kcal pro 100 g. Weil der Kürbis außerdem beim Blutzuckerausgleich hilft, eignet er sich ideal für Diabetiker. Übrigens: Wenn du den Kürbis kühl lagerst, verliert er auch über längere Zeit keine Vitamine. Es macht auch nichts, ihn länger köcheln zu lassen. So kann dein Körper die Vitalstoffe sogar besser verwerten.
Grünkohl – mehr Vitamin C als Zitronen
Auch Grünkohl hat gerade Hochsaison. Er enthält reichlich Vitamin A und C (mehr als doppelt so viel wie Zitronen) und einen hohen Anteil an schwefelhaltigen Glucosinolaten, die laut Studien entzündungs- und sogar krebshemmend wirken sollen. Die grünen Blättchen schmecken zum deftigen Schmorgericht genauso wie im angesagten Smoothie.
Zum Knabbern sind jetzt Nüsse absolut empfehlenswert. Man braucht nur drei bis vier Walnüsse täglich zu essen und senkt schon sein schlechtes LDL-Cholesterin um etwa fünf Prozent, wie gerade eine Münchner Studie ergab.
Gesunde Kohlenhydrate mit Power-Effekt
Auch wer gesund satt werden möchte, muss nicht gleich zu exotischen Samen wie Quinoa oder Amarant greifen. Unsere altbekannte Kartoffel punktet mit einer beträchtlichen Menge an B- und C-Vitaminen sowie extrem viel gesundem Kalium. Probiere auch einmal die violette Kartoffel aus. Sie steckt voller Antioxidanzien und kann unter anderem blutdrucksenkend wirken.
Auch Hirse, die nach hundert Jahren Pause wieder in Deutschland angebaut wird, macht ordentlich satt und hat unserem Körper viel zu bieten, darunter 10–15 % Eiweiß, B-Vitamine und Vitamin C. Dazu stecken in ihr viele Mineralstoffe und Spurenelemente. Wichtig: Die Körner vor dem Kochen eine Stunde in Wasser einweichen, so können die wertvollen Nährstoffe am besten aufgenommen werden.
Heimische Beeren als Zellschutz
Wusstest du, dass heimische Holunder-, Heidel-, Sanddorn-, Johannis- und Brombeeren mindestens genauso viele Vitamine und Antioxidanzien enthalten wie die trendige Acai-Beere aus den Regenwäldern? Bis es die beerenstarken Sorten wieder erntefrisch bei uns zu kaufen gibt, bereichern Saft und Tiefkühl-Beeren optimal deinen Speiseplan.
Intensive Aromen für mehr Vitalität
Ein starkes Geschmackserlebnis – auch das können heimische Produkte bieten. Buchweizen etwa schmeckt sehr speziell. Er ist neben Hirse eine ideale glutenfreie Alternative zum Getreide. Aus seinem Mehl lässt sich leckeres Brot backen. Und nicht nur das: Im Buchweizen steckt das Flavonoid Rutin, welches die Insulinwirkung verbessern und das Immunsystem kräftigen kann.
Die tief rote, aromatische Rote Bete ist schließlich ein echter Virenkiller in der kalten Jahreszeit. Ihr typisch roter Farbstoff namens Betanin wirkt Entzündungen effektiv entgegen. Außerdem liefert Rote Bete jede Menge Eisen und beugt somit Eisenmangel und der daraus entstehenden Blutarmut (Anämie) vor. Mit dieser Knolle und den anderen regionalen Superfoods kommt dein Körper optimal durch den Winter.
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